Kirchen und Kapellen

Entdecken Sie die besinnliche Seite des Lötschentals

Im Lötschental gibt es 54 Kapellen, Kirchen und Bildstöckli, welche zur Besinnung einladen. 

Dass das Lötschental ein ausgesprochen schönes Wanderparadies ist, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Was jedoch nur wenige wissen ist, dass das Tal auch reich an einer Vielzahl von Kapellen, Kirchen und Bildstöckli ist. Insgesamt können im Lötschental 54 Kapellen, Kirchen und Bildstöckli von Ihnen entdeckt werden.

Nehmen Sie die ausserordentlich schöne Naturlandschaft im Lötschental bewusst wahr, erleben Sie in aller Ruhe die besinnlichen Orte entlang der Wege, welche seit Jahrhunderten von Menschen begangen worden sind, und entdecken Sie vor allem wieder sich selbst.

Wandern Sie von Blatten, dem hintersten Dorf im Lötschental entlang des wilden Talflusses „Lonza“ zum bekannten Wallfahrtsort Kühmatt. Unterwegs folgen Sie den Besinnungstafeln, die am Wegrand nach Kühmatt aufgestellt sind. Die einzelnen Texte und Sprüche sind dabei angepasst auf die jeweilige Örtlichkeit und sollen den Leser zum Denken anregen:

1. Station: Geh mit deinem ganzen Herzen!

2. Station: Lass dich vom Engel Gottes führen!

3. Station: Der Fluss des Lebens.

4. Station: Der Himmel ist in dir.

5. Station: Verwurzelt sein.

6. Station: Jede einzelne Liebesgeste zählt.

7. Station: Schatten und Licht.

8. Station: Nimm dir Zeit!

9. Station: Trag Sorge zur Schöpfung!

10. Station: Steine des Anstosses.

Zum krönenden Abschluss des Besinnungsweges können Sie dann die baroke Kapelle Mariä Heimsuchung besichtigen - sie ist Ziel regionaler Wallfahrten und gilt als einer der eindrücklichsten Gnadenorte des Tals. Die heutige Kapelle wurde unter Prior Bartholomäus Indergassen, 1646 - 1663, erbaut. Nehmen Sie sich Zeit an diesem Ort des Glaubens still zu verweilen und spüren Sie in der Tiefe Ihres eigenen Herzens nach.

Der Start dieser Rundwanderung ist bei der Pfarreikirche in Wiler. 1950 wurde an dieser Stelle eine Kapelle gebaut, die man sieben Jahre später zur Pfarrkirche weihte. Die Schutzpatronin der Kirche ist die Königin des Friedens (Regina Pacis). Sie wurde als Altarbild vom Künstler Richard Seewald gemalt. Die Kirchweihe findet alljährlich am 3. Sonntag im Monat August statt.

Von der Pfarrkirche wandert man in östlicher Richtung durch den älteren Dorfteil zum Milibach. Bei der Wegkreuzung geht man rechts hinunter zur Talstrasse, Richtung Blatten zum Bildstockli Milibach. 

Das Bildstockli Milibach wurde zum Gedenken an einen jungen Mann errichtet, welcher sein Leben bei einem Autounfall verloren hat. Das Kapellchen, welches 1987 eingesegnet wurde, schmückt ein schlichtes geschnitztes Holzkreuz. Bei den verheerenden Unwettern im Oktober 2011 wurde das Bildstöckli verschüttet aber glücklicherweise nicht zerstört. 

Man überquert so dann die Talstrasse und begibt sich zur Freizeitanlage Gsteinät, dann weiter zum Tännerstäg, biegt nach links ab und geht hoch zur Talstrasse. Hier beginnt der Kreuzweg Tenn. Der Kreuzweg wurde 2003 von Pensionierten von Wiler erstellt und zeigt den Liedensweg Jesu in insgesamt 14 Kappelchen. Zeiten der Andacht, der Besinnung und des Schweigens aber auch des Betens gehören auf diesen Abschnitt. 

Auf der Bergstrasse zur Lauchernalp kommt man zum Bildstöckli "Maria am Weg". das Kapellchen wurde 1974 vom Männerverein erbaut und soll allen einen Wegweiser sein. Es ist der Rosenkranzkönigin geweiht. Bequem kehrt man auf der Bergstrasse zurück zur Kirche in Wiler, wo der Rundgang endet.

Der Lötschentaler Höhenweg von der Fafler- zur Faldumalp zählt zu den Klassikern der Lötschentaler Wanderregion. Was aber nur sehr wenige wissen ist, dass zahlreiche Kapellen entlang dieses Weges zu finden sind.

Wir beginnen unsere Wanderung auf der Fafleralp. In der Nähe vom Hotel Fafleralp finden wir im Wald versteckt die Fafleralp-Kapelle. Sie wurde im Jahr 1959 erbaut. In der Kapelle hinter dem Altar fällt der Blick auf ein schmales, schmiedeeisernes Kreuz. Das Kreuz ist ungewöhnlich und animiert viele Besucher zum Nachdenken. Der Patron der Kapelle ist der hl. Bernhard. Er ist der Schutzheilige der Alpenbewohner, der Bergsteiger und der Skifahrer.

Wir folgen dem Höhenweg Richtung Weritzalp zur Weritzalp Kapelle. Zuerst stand hier ein Bildstöckli zur Ehre des hl. Antonius von Padua. Ringsum wurde nachträglich eine schlichte Holzkapelle erbaut. Der Altartisch aus einer Steinplatte gibt der Kapelle zusätzlich eine besondere Ausstrahlung. Der hl. Antonius ist der Schutzheilige der Armen, der Eheleute, der Liebenden, der Reisenden, der Schweinehirten. Er wird angerufen bei Viehkrankheiten, verlorenen Sachen, guter Entbindung und guter Ernte.

Als nächstes erreichen wir die Kapelle auf der Lauchernalp. Sie wurde im Jahre 2002 erbaut und ist dem hl. Bruder Klaus von Flüe geweiht. Die jüngste Kapelle im Lötschental fällt durch die moderne und eigenwillige Architektur auf.

Die nächste Kapelle am Höhenweg ist auf der Hockenalp. Die Kapelle wurde 1959 erbaut. Die Patronin ist die hl. Anna, Mutter von Maria. Die Darstellung der hl. Anna, der Gottesmutter Maria und des Jesuskindes nennt sich «Anna selbdritt». Sie ist die Schutzpatronin der Mütter, der Witwen, der Arbeiterinnen. Sie wird angerufen für Kindersegen, Fieber, Kopf- und Bauchschmerzen.

Wenn wir dem Höhenweg folgen, kommen wir auf die Kummenalp. Die Kapelle auf der Kummenalp wurde von Otto Werlen 1951 erbaut. Die Schutzpatronin ist Maria – Königin der Engel und Heiligen. An der Altarwand sehen wir eine Darstellung von Maria Himmelfahrt. Unsere letzte Station am Lötschentaler Höhenweg ist die Kapelle Maria zum Schnee auf der Faldumalp. Die Kapelle wurde 1923 nach den Plänen von Kaplan Supersaxo errichtet. Auf dem Altarbild sehen wir eine Darstellung von Jesu Grablegung. Diese Wanderung ist auch in umgekehrter Richtung, oder von der Lauchernalp aus in beide Richtungen empfehlenswert.

Die Wanderung beginnt im Dorf Ferden bei der Barbara Kapelle und führt bis zur Pfarrkirche nach Blatten. Die Kapelle der hl. Barbara wurde im Jahre 1675 erbaut. Sie stammt aus der gleichen Zeitepoche wie die anliegenden Häuser am alten Dorfplatz in Ferden. Im Jahre 1931 erhielt die Kapelle einen Tabernakel, womit die Verpflichtung entstand, einmal pro Woche Messe zu feiern. Mit dem Bau der Pfarrkirche verlor die Kapelle ihre Funktion. Im Jahre 1976 wurde die Barbara Kapelle renoviert und dient heute als Aufbahrungskapelle.

Wir folgen dem alten Talweg und wandern in Richtung Kippel. Bei der Treibgasse biegen wir links ab und folgen jetzt dem Wegweiser Tärruweg. Wir erreichen die Hockenstrasse und folgen dieser. Kurz nach dem Zubenbach sehen wir das Bildstöckli vom hl. Bruder Klaus. Dieses Bildstöckli wurde aus Anlass der Heiligsprechung vom hl. Bruder Klaus 1947 erstellt. Imposant ist das Kreuz, das der Jugendverein aufgestellt hat. Es ist 13.5 m hoch und während der Nacht beleuchtet.

Wir gehen auf der Hockenstrasse weiter bis zur nächsten Kurve. Hier folgen wir dem Waldweg und den Wegweisern am Mittelberg Richtung Wiler. Oberhalb des Dorfes treffen wir auf das BildstöckIi "Undrä Baann", das dem Herzen Jesu geweiht ist. Schützend breitet er seine Arme über das Dorf aus. Dem leicht ansteigenden Weg folgen wir bis zur Abzweigung zum Milibach. Auf dem Flachstück erreichen wir die Strasse, die auf die Lauchernalp führt. Wir folgen der Lauchernalpstrasse rechts hinunter bis zur Loibegga beim Bildstöckli Maria am Weg.

In der Kurve führt uns der Wegweiser Richtung Tärra, Weissenried, Blatten. Ein leichter Abstieg bringt uns wieder in den Wanderweg zur Tärru. Den Wegweisern folgend überqueren wir den Tännerstäg, kommen an der Siedlung zur Tärra vorbei und erreichen den Weiler Weissenried. Hier steht die Kapelle des hl. Georg. Erstmals wurde 1687 von einem Gebetshäuschen gesprochen. Im Jahre 1787 wurde die jetzige Kapelle erbaut. Die letzte Renovation wurde 1993 durchgeführt. Beim Betreten der Kapelle fällt unser Blick auf das Altarbild des Drachentöters St. Georg. Er ist umgeben von den Statuen der Apostel Petrus und Paulus.

Weiter geht die Wanderung Richtung Blatten. Auf halbem Weg zwischen Weissenried und Blatten steht links am Wegrand das Bildstöckli im Brand. Dieses aus Holz gebaute Bildstöckli ist dem hl. Antonius von Padua geweiht. Weiter geht der Weg nach Blatten. Wir überqueren die Gisentella und biegen unmittelbar danach rechts in den Besinnungsweg ein. Wir wandern bis zum östlichen Dorfrand. Bei den ersten Häusern, gegenüber der alten Mühle, steht rechts am Wegesrand das Wegkreuz und daneben das Bildstöckli Zr Sagu, mit dem gekreuzigten Heiland. Der Weg geht geradeaus weiter zum alten Dorfkern und dann links hinunter auf den Dorfplatz zur Kirche.

Mit dem Besuch der Pfarrkirche von Kippel beginnen wir den Rundgang. Nach zuverlässigen Quellen stand die erste Kapelle schon bei der Pfarreigründung 1233 an der jetzigen Stelle, dem sogenannten "Martibiel". Die heutige Kirche wurde 1740-1742 im Barockstil erbaut und 1742 durch Bischof Blatter dem hl. Martin geweiht. Aufgrund seiner Vita ist der heilige Martin Schutzheiliger der Reisenden und der Armen und Bettler sowie den Reiter, im weiteren Sinne auch der Flüchtlinge, Gefangenen, Abstinenzler und der Soldaten. 

Die letzte Renovation erfolgte in den Jahren 1977/1978. Die Kirchweihe mit Aufzug der Herrgottsgrenadiere ist am 3. Sonntag im Juli oder am Sonntag vor Sankt-Johann.

Über die Treppe hinunter gelangen wir auf den Grossen Platz im alten Dorfteil. Die Häuser sind grösstenteils im 16. - 17. Jahrhundert erbaut worden. Wir gehen hinunter zur Lonza, überqueren die Brücke und folgen den Wegweisern Richtung Gattunalp. Durch den Lärchenwald erreichen wir das Bildstöckli des hl. Hubertus. Das Bildstöckli liegt mitten im Wald und lässt uns eine Aussicht auf Kippel geniessen. Im Bildstöckli steht eine Statue des hl. Hubert mit einem Hirsch, der zwischen dem Weweih ein Kreuz trägt. Der hl. Hubert ist der Schutzpatron der Jäger, Metallarbeiter, Drechsler, Metzger, Optiker und Mathematiker. Er wird angerufen gegen Tollwult bei Hunden, Hunde- und Schlangenbisse sowie bei Wasserscheu.

Weiter geht es bis zum höchsten Punkt der Wanderung, auf die Gattunalp. Bei den Schaffärichu (Sammelplatz der Schafe) steht ein Kreuz aus Baumstämmen. Von hier kehren wir zurück auf den Wanderweg und überqueren den Bach Chastlerra. Wir folgen dem Wegweiser durch den Chstlerwald bis zur Bifig.

Von dort gehen wir zum Bildstöckli auf der Chastlereggu. Es ist der Muttergottes geweiht. Das weisse Bildstöckli wird von einem grossen Gemälde der heiligen Mutter Gottes mit dem Jesuskind geziert

Der Weg führt uns dann wieder zurück zur Kirche. Hier findet sich auch das Beinhaus, in welchem früher die Gebeine der aufgehobenen Gräber gelagert wurden. Die Kapelle stammt aus dem Jahr 1556. Im Innern befindet sich eine Darstellung der schmerzhaften Muttergottes (Pietà). Besondere Aumerksamkeit verdient die wertvolle Decke mit den verschiedenen Innschriften. Alle diese Inschriften mahnen uns, unser Leben sinnvoll, zielbewusst und voll Verantwortung zu leben. Die Inschrift mit der Uhr sagt uns: "Wenn die Uhr ist gelaufen aus, dann heisst mit dir in Totenhaus".

Der Rundgang beginnt bei der Dreifaltigkeitskirche in Ferden, welche im Jahre 1960 eingeweiht wurde. Die schlicht gehaltene Innenausrichtung strahlt durch das Farbenspiel der Kirchenfenster eine besondere Stimmung aus. Die Kirchweihe in Ferden ist jeweils am 2. Sonntag im September. 

Von der Dreifaltigkeitskirche führt unser Weg über die Leischa hinauf zum schönen Dorfplatz, mit der Barbara Kapelle, den herrschaftlichen Häusern und im Hintergrund mit dem Bietschhorn. Die Kapelle der hl. Barbara stammt aus dem 17. Jahrhundert. Aus den Firstbalken befindet sich die Jahrzahl 1675. Sie stammt aus der gleichen Zeitepoche wie die anliegenden Häuser am alten Dorfplatz in Ferden. Im Jahre 1931 erhielt die Kapelle einen Tabernakel, womit die Verpflichtung entstand, einmal pro Woche Messe zu feiern. Mit dem Bau der Pfarrkirche verlor die Kapelle ihre Funktion. Im Jahre 1967 wurde die Barbara Kapelle vom Männerverein renoviert und dient heute als Aufbahrungskapelle. Die hl. Barbara ist die Schutzpatronin der Geologen, der Sterbenden, Helferin gegen Blitz- und Feuersgefahr, der Artillerie, Patronin der Bergleute, der Gefangenen, der Glöckner und der Architekten. Das Fest der heiligen Barbara wird am 4. Dezember gefeiert.

Über die Dorfstrasse gehen wir hoch bis zum Wegweiser des alten Lötschpassweges. Diesem folgen wir bis zur Waldchaplla mit einer Statue der Muttergottes von Lourdes. Im ganzen Lötschental bemerkt man eine tiefe Verehrung der Muttergottes von Lourdes. Hier bei der Waldchappla verzweigt sich der Weg.

Wir folgen dem rechten Waldweg bis zur Hublchaplla. Die Hublchaplla ist dem hl. Franziskus geweiht, dem berühmten Franz von Assisi. Er ist der Schutzpatron der Armen, Lahmen, Blinden, Strafgefangenen, Schiffbrüchigen und Umweltschützer aber auch der Weber, Tuchhändler, Schneider, Kaufleute und Sozialarbeiter etc. Er wird angerufen gegen Kopfweh und Pest.

Nach 10 min erreichen wir die Strasse. Auf dieser kehren wir zurück ans Räfdaried und kommen an der Einsiedelei vorbei, welche 1933 erbaut wurde. Im Jahre 1952 wurde die Einsiedelei von den Benediktinern von Sarnen gekauft. Die Einsiedler-Muttergottes aus der Kapelle wird während der Wintermonate in der Kirche von Ferden aufgestellt. Während der Ferienzeit der Benediktiner kehrt sie wieder für die Messfeiern in die Kapelle zurück.

Von der Einsiedelei laufen wir weiter die Strasse hinunter zum Bildstöckli Färdariäd, welcher der hl. Barbara geweiht ist. Der Rundgang endet wieder bei der Dreifaltigkeitskirche.